Kultur-Transfair XII [2022]

Mittels des Formats Mini-Podcasts wollen wir die Stimmen junger Frauen der Future Factory zu Kunstwerken der Ausstellung „arm & reich“ im Dom Museum Wien einfangen. Die Ausstellung verhandelt soziale und ökonomische Ungleichheit im Spiegel alter und ganz neuer Kunst. Es geht dabei um Fragen der Macht und Ohnmacht, um gesellschaftliche Teilhabe, Bildungschancen und Gendergerechtigkeit.
In drei Workshops mit unterschiedlichen Teilnehmerinnen der Future Factory verleihen Kleingruppen einem Kunstwerk ihrer Wahl fiktiv eine Stimme und bringen es so zum Sprechen: Fragen, Gedankensplitter, Assoziationen, vielleicht auch Wünsche und Forderungen verbinden sich zu einer bunten Sound-Collage. Neben Kunstvermittlerinnen und Trainerinnen begleitet ein*e Soundexpert*in den Prozess und unterstützt die technische Umsetzung.

Die dreiteilige Workshop-Reihe „Wer[H]kzeugkoffer – Werkzeuge der Wehrhaftigkeit“, findet im Zuge des Kulturtransfairs zwischen Anton Proksch Institut und Kunstraum Niederoesterreich statt. Ausgehend von der Ausstellung HIIIIIIIT von Stefan Panhans und Andrea Winkler im Kunstraum Niederoesterreich, stellen wir uns die Frage: Können wir so wehrhaft sein, wie es die Krisen der Gegenwart von uns verlangen? Und sollen wir das überhaupt?
Wir erarbeiten in drei Workshops, drei Aspekte der Wehrhaftigkeit – positive und negative – die als künstlerische Objekte in drei unterschiedlichen Medien umgesetzt werden. Diese von den Teilnehmer:innen geschaffenen Objekte, repräsentieren Werkzeuge individueller und gesellschaftlicher Wehrhaftigkeit: sowohl als Zeichen persönlicher Resilienzfähigkeit, als auch als Anerkennung der eigenen Verletzlichkeit. Die Objekte werden in einem Werkzeugkoffer gesammelt und nach den Workshops von den Teilnehmer:innen mitgenommen. Der Koffer kann in Zukunft ergänzt werden und dient zum wiederholten Gebrauch im späteren Alltag. Die gesammelten Objekte werden zu Abzeichen der Wehrhaftigkeit und ihrer Überwindung, und sollen so eine Stütze für die Teilnehmer:innen sein – auch nach dem Aufenthalt im Anton Proksch Institut.

Aufbauend auf einer 2017 durchgeführten Kulturtransfair-Partnerschaft zwischen dem Tanzquartier Wien und Integration Wien soll dieses Projekt u.a. dazu beitragen, das Tanzquartier Wien aktiv in Richtung Inklusion und Barrierefreiheit zu sensibilisieren, fehlende Möglichkeiten aufzuzeigen, Feedback von einer direkt betroffenen Zielgruppe einzuholen und diese als zukünftiges Publikum zu gewinnen. Im Rahmen einer künstlerischen Workshop-Reihe unter der Leitung von Franz Poelstra und Vera Rosner werden 8 jungen Erwachsenen mit Behinderung und ihren Freizeitassistent*innen die Möglichkeit geboten, sich kreativ und somit auch jenseits sprachlicher Barrieren auszudrücken, das eigene Körpergefühl zu schärfen und Bewegung im Raum zu erproben. Gemeinsam soll zudem eine Performance besucht sowie eine eigene kurze Choreographien entwickelt und präsentiert werden. Des Weiteren soll das Interesse an einer Kulturinstitution geweckt werden und die Kooperation zwischen den beiden Einrichtungen in Hinblick auf eine längerfristige und nachhaltige Zusammenarbeit vertieft und ausgebaut werden.

Fortbewegungsmittel von einst und jetzt sowie Ausflugs- und Reiseerinnerungen bilden den inhaltlichen Anknüpfungspunkt für „Ausflug Erinnerung“. Menschen mit Demenz aus dem Pflegeheim Haus Franz Borgia und ihre Begleitpersonen treffen einander im virtuellen Raum und zu einem gemeinsamen analogen Abschluss im Technischen Museum Wien. Über Fotos, Videos, Musik und haptisches Material, das vorab per Post zugeschickt wird, werden Gesprächsimpulse gesetzt, um Erlebtes und Erfahrenes in der Erinnerung wieder zu besuchen und miteinander einen Austausch zu finden.